Warum es okay ist, als Mama Hilfe zu brauchen: Das Tabu um Überforderung brechen
- saskiawill
- 23. Sept. 2024
- 5 Min. Lesezeit

Kennst du das Gefühl, als Mama alles alleine schaffen zu müssen?
Es gibt so viele Erwartungen, die an uns gestellt werden – von der perfekten Organisation des Alltags bis hin zur emotionalen Unterstützung unserer Kinder.
Aber wer kümmert sich eigentlich um dich?
Ich möchte heute mit dir über ein Thema sprechen, das viele Mamas betrifft, aber oft stillgeschwiegen wird: Überforderung. Du bist nicht allein, wenn du dich manchmal überwältigt fühlst. Und weißt du was? Es ist vollkommen in Ordnung, Hilfe zu brauchen. Aber traust Du dich auch diese anzunehmen?
Wir leben in einer Zeit, in der wir ständig versuchen, allem gerecht zu werden – der Familie, dem Job, dem Haushalt. Dabei ist es so leicht, sich selbst zu vergessen. In den meisten Fällen stecken wir Mamas als erstes bei uns selbst zurück. Wir sparen an unserer eigenen Zeit, an unseren Bedürfnissen und oft auch an unserer Gesundheit. Das passiert fast automatisch, weil wir denken, dass alle anderen wichtiger sind: die Kinder, der Partner, die Arbeit, der Haushalt. Aber woher kommt das eigentlich?
Viele von uns haben gelernt, dass es unsere Aufgabe ist, für andere da zu sein. Vielleicht hast du in deiner eigenen Kindheit erlebt, dass Mütter immer alles schaffen mussten, ohne zu klagen. Es steckt tief in uns verwurzelt – diese Vorstellung, dass eine gute Mama selbstlos ist und sich aufopfert. Aber das Wichtigste ist: Du musst nicht alles alleine schaffen. Und du darfst auch für dich selbst da sein, ohne schlechtes Gewissen. Überforderung ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein ganz normales Signal deines Körpers und deiner Seele, dass du auch deine eigenen Bedürfnisse ernst nehmen musst.
Hilfe annehmen ist keine Schwäche
Oft zögern wir, um Unterstützung zu bitten, weil wir das Gefühl haben, es allein bewältigen zu müssen. Vielleicht glaubst du, dass es ein Zeichen von Schwäche ist, wenn du nicht alles perfekt hinbekommst. Aber die Wahrheit ist: Es braucht Mut und Selbstliebe, um zu erkennen, wann man an seine Grenzen stößt und Unterstützung braucht. Es ist kein Versagen, sondern Selbstfürsorge.
Und weißt du was? Nur die stärksten Menschen trauen sich, ihr Chaos zu zeigen, offen von ihrer wahren Müdigkeit zu sprechen und zu reflektieren, woher sie kommt. Stärke bedeutet nicht, immer alles im Griff zu haben, sondern sich ehrlich mit den eigenen Grenzen auseinanderzusetzen und den Mut zu haben, Hilfe anzunehmen, wenn man sie braucht.
Warum es so wichtig ist, sich Hilfe zu holen
Wenn du immer nur gibst und gibst, wirst du irgendwann erschöpft sein. Du kannst nicht aus einem leeren Glas einschenken. Dein Wohlbefinden wirkt sich auf deine Kinder und die gesamte Familie aus. Je besser es dir geht, desto besser kannst du für deine Familie da sein.
Wann bin ich eigentlich dran?
Hast du dir schon einmal die Frage gestellt: "Wann bin ich eigentlich dran?" Oft warten wir darauf, dass uns jemand von außen sagt: "Ruh dich doch mal aus" oder "Kümmer dich mal um dich selbst." Doch weißt du was? Das wird nicht immer passieren. Du bist diejenige, die auf ihren Körper und ihre Seele hören muss. Warte nicht darauf, bis du komplett am Boden bist und nicht mehr kannst.
Es geht darum, dir die Zeit dann zu nehmen, wenn du sie brauchst – nicht erst, wenn es gar nicht mehr anders geht. Dein Körper sendet dir oft schon viel früher Signale, dass du eine Pause brauchst. Höre darauf und erlaube dir, für dich selbst da zu sein, bevor der Akku komplett leer ist. Das ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit.
Der Druck, alles perfekt zu haben
Kennst du das? Bevor eine andere Mama zu Besuch kommt, rennst du hektisch durch die Wohnung und versuchst, alles perfekt aufzuräumen – obwohl du weißt, dass es nur für einen Moment so bleibt. Du öffnest die Tür und sagst dann trotzdem: "Guck dich aber bitte nicht um, ich hab nicht aufgeräumt!" Dabei wissen wir doch alle, dass die andere Mama wahrscheinlich den gleichen Zustand zu Hause hat. Wir haben Kinder, und da ist es nun mal ganz normal, dass das Heim nicht immer wie aus dem Katalog aussieht.
Und mal ehrlich, nach einem Spielenachmittag, wenn Mama und Kind zu Besuch sind, sieht es eh wieder aus wie vorher. Stattdessen könnten wir doch die Zeit einfach nutzen, um uns mal kurz hinzusetzen, uns auszutauschen, miteinander zu quatschen, während die Kinder zufrieden spielen. Ein paar Minuten Ruhe und Gemeinschaft sind oft so viel wertvoller als ein perfekt aufgeräumtes Wohnzimmer.
Wo du Hilfe finden kannst
Unterstützung kann auf viele Arten aussehen – sei es durch Freunde und Familie oder einfach mal Zeit für dich selbst. Vielleicht hilft dir eine gute Freundin beim Babysitten, damit du mal durchatmen kannst. Hilfe kann auch in kleinen Dingen liegen, wie sich ab und zu einen freien Nachmittag zu gönnen.
Manchmal gibt es im Alltag auch Situationen, die uns besonders triggern – Momente, in denen wir stärker reagieren, als es vielleicht nötig wäre. Diese Situationen haben oft einen tieferen Grund. Sie können uns an Erlebnisse aus der eigenen Kindheit erinnern, an Gefühle, die damals in uns ausgelöst wurden. Wenn dir so ein Moment gerade einfällt, dann darfst du ganz liebevoll und achtsam darauf eingehen. Du darfst darüber sprechen, es mit jemandem teilen oder einfach mal für dich reflektieren.
Und stell dir einmal vor: Was wäre, wenn du dieses "Problem" gar nicht ändern müsstest, sondern nur deine Einstellung dazu? Kannst du dir vorstellen, dass das Problem dann plötzlich gar nicht mehr so groß und überwältigend wirkt? Dass es, wenn du deine Perspektive veränderst, vielleicht sogar wie von allein kleiner wird oder gar nicht mehr auftaucht?
Es geht nicht immer darum, alles zu lösen und perfekt zu machen. Manchmal genügt es, die eigene Sichtweise zu ändern und sich zu erlauben, Dinge so anzunehmen, wie sie sind. Das kann unglaublich befreiend sein.
Gemeinsam sind wir stärker
Es ist Zeit, das Tabu um Überforderung zu brechen und ehrlich darüber zu sprechen, dass wir alle mal an unsere Grenzen kommen. Du bist nicht allein – viele andere Mamas fühlen sich genauso. Und weißt du was? Du solltest dich gar nicht "falsch" zeigen müssen. Es ist völlig in Ordnung, so zu sein, wie du bist, ohne noch schnell den letzten Rest unter den Teppich zu kehren, bevor der Besuch kommt.
Wenn du dich bei jemandem nicht wohlfühlst, weil er oder sie nicht nachvollziehen kann, dass das Leben mit Kindern nun mal chaotisch sein kann, dann hat diese Person zwei Möglichkeiten: entweder mit anpacken oder gehen. Denn die Art von Menschen, bei denen du dich nicht wohlfühlst, wo du das Gefühl hast, dich verstellen zu müssen oder nicht authentisch sein zu dürfen, verursachen nur Stress und Unwohlsein – und das kannst du in deinem Leben wirklich nicht auch noch gebrauchen, oder?
Wahre Gemeinschaft und echte Freundschaften basieren darauf, dass man sich so zeigen kann, wie man wirklich ist – ohne Perfektion, ohne Maske. Indem wir uns gegenseitig unterstützen und offen über unsere Herausforderungen sprechen, können wir gemeinsam wachsen und stärker werden.
Du bist eine wunderbare Mama, und du musst nicht alles alleine schaffen. Es ist okay, Hilfe zu brauchen und sich Unterstützung zu holen. Lass uns gemeinsam daran erinnern, dass Selbstfürsorge und Authentizität keine Option, sondern eine Notwendigkeit sind – für dich und deine Familie.
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